Hartmut Emrich

Autor und Herausgeber

Verraten und verkauft

Erstes Buch der Reihe 'Der Weg in die Freiheit'

Was haben die Ereignisse im Jahr 1775/76 im fernen Amerika mit dem Schicksal von drei jungen Menschen aus dem oberhessischen Vogelsberg zu tun, von denen zwei noch nicht einmal wissen, dass es dieses Amerika überhaupt gibt?

Wer lesen und schreiben kann und wem Jahreszahlen etwas bedeuten, der wird später nachlesen können, dass es jenes Jahr ist, in dem der Winter ausblieb. Den anderen wird jener Jahresbeginn im Winter 1776 als wärmer wie die Sommer der Vorjahre in Erinnerung bleiben. Für andere wird es das Jahr sein, wo der Grundstein für eine Entwicklung gelegt wird, die schon bald die Welt verändern wird.

Es ist eine gängige Praxis in dem Flickenteppich im Herzen Europas, wo Fürsten, Landgrafen, Herzöge und auch Bischöfe und Fürstbischöfe jener Zeit die eigene Armee in Friedenszeiten an Krieg führende Staaten vermieten, um den meist durch Pomp, Prunk und Luxus geleerten Staatsäckel dadurch wieder zu füllen und um die Soldaten kampferfahren zu halten. Doch was ist, wenn man nicht die nötige Zahl an Soldaten hat, um eine bereits gemachte Zusage zu erfüllen? Vor diesem Problem steht Landgraf Friedrich II von Hessen-Kassel zum Jahreswechsel 1775/76. Das Kontingent an Soldaten, das er seinem Vetter, dem englischen König George III zur Verfügung stellen sollte, kann er nicht aus den eigenen Reihen decken und so ziehen Werber durch die Landgrafschaft Hessen-Kassel, um Freiwillige zu werben. Aber nicht nur in der Landgrafschaft sucht man. Auch verbotenerweise in den umliegenden Grafschaften und Fürstentümern und nicht immer sind die sogenannten Freiwilligen wirklich freiwillig bereit, ihr Leben in einer fremden Armee zu riskieren. Etliche Männer werden gepresst und verschleppt. Und auch junge Frauen werden dabei nicht verschont, denn wer hält die Männer bei Laune? Eben.

So werden der 14-jährige Valentin Wagner, der fast 18-jährige Paul Schrotbrenner und die bald 17-jährige Maria Resch unfreiwillig aus ihrem Leben gerissen und in einen Strudel gesogen, dem sie nicht mehr entkommen können.


 

© Hartmut Emrich

 

 

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